Der Wert und die Bedeutung einer Zusammenarbeit werden insbesondere in Krisenzeiten ernsthaft auf die Probe gestellt. Die Corona Krise schädigt dabei nicht nur rein profitorientierte Systeme. Auch Hilfsorganisationen wie Hamburger*mit Herz leiden unter Spendeneinbrüchen und insbesondere um Aufmerksamkeitseinbrüche.

Am Ende des vergangenen Jahres gaben wir den Startschuss für den Bau eines neuen Schulgebäudes. Die Finanzierungspläne waren ambitioniert, doch eine Zusage der NUE Stiftung und das Commitment unserer Unterstützer*innen gaben uns den nötigen Mut.

Wir erteilten den Auftrag im Januar 2020. Die Menschen in Mekerie machten sich sofort an die Arbeit. Material wurde bestellt und schnell wurde das Fundament für ein neues Gebäude angelegt. Dann kam Corona.

Selbst unser äthiopischer Projektleiter konnte nicht mehr in den Norden reisen, um Mekerie zu besuchen. Die Bewegungsfreiheit wurde extrem eingeschränkt. Man möchte sich nicht vorstellen, was allein in Mekerie passieren würde, wenn man weiß, wie ansteckend und wie gefährlich das Corona Virus ist. Wir hatten und haben noch immer große Sorgen, um die Menschen dort. Die Abgeschiedenheit der Gemeinde ist sonst wirtschaftlich gesehen ein Nachteil. In einer Gesundheitskrise kann das jedoch ein entscheidender Vorteil sein. Denn es gibt kaum Gründe für Menschen von außerhalb, Mekerie zu besuchen. Auch wir haben alle Besuche gestrichen, um die Menschen vor Ort nicht zu gefährden. Nun lernen wir, wie sehr wir uns aufeinander verlassen können.

Der Bau der Schule ging dennoch voran. Zuverlässig wurden die Arbeiten fortgesetzt. Wir sind unglaublich stolz darauf und fühlen uns in unserem Vertrauen in die Menschen noch mehr bestärkt, wenn man sieht, wie das Schulgebäude inzwischen fast schon fertig gestellt worden ist. Bildung ist der eine Weg aus der Krise. Einander zu Vertrauen ist jedoch der entscheidende Weg.

Wir freuen uns weiterhin über jede weitere Spende!

Die Hilfe vor Ort darf gerade jetzt nicht aufhören. Bitte helfen Sie unserem Projekt in Mekerie mit Ihrer einmaligen Spende oder mit einer Patenschaft. Berichten Sie Ihren Freund*innen und Ihre Familie über unsere wichtige Arbeit und bleiben Sie gesund.

 

Ihre Anja Werner

 

„Die Geschichte der Naturwissenschaften“
– ein Projekt der Klasse 8.1 des Heinrich-Heine-Gymnasiums Hamburg

 

Letztes Halbjahr im Oktober 2019 hat unsere Klassen-, sowie Physik- und Mathelehrerin, Frau Mickel, uns einen Vorschlag zu einem Projekt gemacht. In diesem sollte es darum gehen, zusammen ein Buch über die verschiedenen Physiker in der Geschichte der Menschheit zu erstellen, dieses zu verkaufen und schließlich das gewonnene Geld an eine Organisation zu spenden.

Die Klasse stimmte dem Vorschlag zu und so machten wir uns, nach Festlegung des Layouts, Schriftgröße usw. ans Werk. Wir bekamen ein paar Wochen Zeit, um jeder einen zweiseitigen Artikel über den jeweiligen, aus einer Liste ausgewählten Physiker zu schreiben. Dazu gab es auch kleine Gruppen von Schülern, von denen die eine zum Beispiel die Organisation oder Produktionskosten herausgesucht und die andere das Cover kreiert hat.

Im Endeffekt haben wir uns für die Organisation “Hamburger mit Herz” entschieden, die das an sie gespendete Geld an Schulen für Kinder in Äthiopien gibt. Daher kam sogar eine Dame der Organisation für eine Schulstunde in unsere Klasse, um uns Genaueres darüber zu erzählen, sowie einen kurzen Dokumentationsfilm zu zeigen und alle möglichen Fragen unsererseits zu klären, wie zum Beispiel, wo genau das Geld hingeht (so z.B. Strom, Wasser oder Restaurierungen der Möbel und Gebäude). Die Kosten für die Produktion (also z.B. den Druck) wurden aus der Klassenkasse genommen. Wir entschieden uns dazu, die Bücher hauptsächlich am Tag der Offenen Tür zu verkaufen und den Preis auf 5 € zu legen. Kurz vor den Weihnachtsferien war das fertige Produkt da: „Die Geschichte der Naturwissenschaften“. Natürlich bekam jeder der mitwirkenden Schüler ein kostenloses Exemplar und wer wollte, konnte für jeweils fünf Euro noch weitere für zum Beispiel Familie und weitere Angehörige erwerben.

Am Tag der Offenen Tür, den 17. Januar 2020, war es dann soweit: Wir hatten einen Stand mit zusätzlichen Dekorationen (wie zum Beispiel Glühbirnen) und auch stand uns ein Assoziierter der Organisation namens Stephan zur Seite, der uns half, den Grund und das Ziel der Aktion den potenziellen Käufern näher zu erläutern. Zusätzlich zu den Schülern, die in geteilten Gruppen zu verschiedenen Zeiten am Stand waren, liefen einige auf dem Schulgelände herum, um ebenfalls Flyer zu verteilen. Und obwohl es manchmal etwas schwierig war, die Leute anzuwerben, wurden wir an diesem Abend/Nachmittag doch schon viele unserer Bücher los und so haben wir 340 Euro eingenommen.

Nach dem Tag der Offenen Tür wurden noch einige Bücher unter dem Lehrerkollegium verkauft. Außerdem konnten wir am 05. Februar 2020 den Informationsabend für die Fächerwahlen zum Verkauf unserer Bücher nutzen.
Auch war geplant, noch Anfang April den Flohmarkt am Heinrich-Heine-Gymnasium dafür zu nutzen, was leider jedoch natürlich auf Grund der Corona Situation wegfiel. Trotzdem lag die Endsumme unseres gesammelten Geldes bei 600 € und war damit für uns sowie hoffentlich für die Kinder aus Äthiopien, ein großer Erfolg.

 

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Sarah, Liebe Melanie, seid wann engagiert ihr euch für den Verein, welche Aufgaben macht ihr genau für den HAMBURGER*MIT HERZ e.V. und was gefällt euch daran?
Sarah:
Ich engagiere mich seit Januar 2019 bei HAMBURGER*MIT HERZ e.V. als Kinderbetreuerin montags im Deutschkurs. Ich mag Kinder sehr und freue mich jede Woche wieder auf strahlende Gesichter und eine intensive, schöne und manchmal auch anstrengende Zeit. Es ist total schön zu sehen, wie die Kinder sich über die Monate weiterentwickeln und Vertrauen zu ihren „Spielgefährten“ aufbauen.
Seit März 2019 bin ich zudem Mentorin für eine geflüchtete junge Frau aus Eritrea. Ich unterstütze sie so gut ich kann beim Deutsch lernen und bei allen Fragen, die das Leben in Hamburg betreffen von Themen wie Schule über Jobcenter bis hin zu Arztbesuchen. Mir macht der direkte Kontakt und Austausch mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis sehr viel Spaß und ich bin überzeugt, dass beide Seiten dabei sehr viele positive Erfahrungen mitnehmen.
Melanie:
Ich engagiere mich seit April 2018 bei HAMBURGER*MIT HERZ e.V. als Mentorin. Ich unterstütze junge, geflüchtete Frauen bei der Integration in Hamburg. Insbesondere beim Schriftverkehr mit Behörden, beim Deutsch lernen und der Prüfungsvorbereitung. Ich finde es spannend, Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, zusammen zu kochen, spazieren zu gehen und den jungen Frauen den Start im neuen Land ein bisschen zu erleichtern. Es ist eine echte Bereicherung für’s Leben.
Wie seid ihr darauf gekommen, eure Firma um diese tolle Spende zu bitten?
Sarah und Melanie:
Die Firma Röhlig unterstützt einmal jährlich insgesamt vier Projekte aus verschiedenen Bereichen wie Soziales, Bildung, Umwelt etc finanziell. Die Mitarbeiter sind zunächst dazu aufgerufen, Vorschläge von zu fördernden Projekten, die Ihnen am Herzen liegen, einzubringen. Im zweiten Schritt stimmen dann alle Kollegen ab, welche Projekte in diesem Jahr durch Röhlig unterstützt werden sollen. Da wir uns beide ehrenamtlich für HAMBURGER*MIT HERZ e.V. engagieren, war direkt klar, dass wir uns diese Chance nicht entgehen lassen wollen und haben uns direkt beworben.
Was wünscht ihr euch für den HAMBURGER*MIT HERZ e.V. ?
Sarah und Melanie:
Wir wünschen uns zum einen, dass diese Spende das Projekt in Mekerie ein gutes Stück voranbringt und zum anderen, dass der Verein in Hamburg noch lange Zeit eine verlässliche Anlaufstelle für Geflüchtete bleibt, wo sich diese wohl fühlen, in entspannter Atmosphäre Deutsch lernen und in Hamburg ankommen können.
Was bedeutet für der Firma Röhlig Logistics GmbH & Co. KG gemeinnütziges Engagement?
Ulrike Baum, Chief Human Resources Officer im Executive Board von Röhlig Logistics:
Unsere Mitarbeiter schlagen seit 10 Jahren einmal im Jahr soziale Projekte oder gemeinnützige Vereine vor, die sie gerne unterstützen möchten. Die vier Initiativen mit den meisten Mitarbeiterstimmen erhalten eine Unternehmensspende. In diesem Jahr fiel die Wahl u. a. auf HAMBURGER*MIT HERZ e.V. Als familiengeführtes Logistikunternehmen liegt uns die Unterstützung sozialer Projekte sehr am Herzen“.
Das Interview führte Anna vom Vorstand HAMBURGER*MIT HERZ e.V.
Auf dem Foto seht ihr die beiden Mentorinnen Sarah und Melanie und unser Vorstandsmitglied Björn bei der Übergabe der Spende.

Auf meinem Weg nach Mekerie, den ich dieses Mal von Addis Abeba komplett mit dem Auto bewältigte, begleitete mich zum ersten Mal ein alter Bekannter, der Äthiopier Bereket Dessie. Bereket wuchs als Halbwaise, in einem Waisenhaus auf (Hier der Link zu: Einblicke in ein anderes Waisenhaus in Addis Abeba), dem Selam in Addis Abeba. Heute leitet er selbst ein eigenes Projekt in dem Dorf Zew Mariam im Norden Äthiopiens, das mit einem Hilfsverein aus der Schweiz korrespondiert.

Während wir den Staub der Straßen Äthiopiens hinter uns aufwirbelten, erfuhr ich viel von meinem Freund und seinem Projekt. Er ist ein sehr fürsorglicher und hilfsbereiter Mensch. In Zukunft will uns Bereket dabei helfen, besser Kontakt nach Mekerie halten zu können, wenn gerade kein Vertreter von HAMBURGER*MIT HERZ vor Ort sein kann. Bestellungen, Einkäufe, Dolmetschen, das Organisieren von Fahrzeugen, Abläufen oder Bürokratie kann Bereket uns in Teilen abnehmen und so schon Vieles vorbereiten, sodass in Zukunft unsere Reisen sehr viel effizienter und planbarer werden würden. Er ist auch bereit, vor unserer Ankunft nach Mekerie zu reisen, um sicherzustellen, dass die passenden Komitees tagen können, wenn wir dort sind.

Geplant war unsere Tour so, dass wir von Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, in die Stadt am Tanasee nach Bahirdar fahren, um dort eine letzte Nacht in einem Hostel verbringen zu können und die Einkäufe abzuholen, die wir in beiden Dörfern brauchen würden, um dann gleich am nächsten Tag nach Mekerie aufzubrechen.

Gesagt, getan! Als wir in Mekerie ankamen, wurden wir, wie immer, mit offenen Armen empfangen. Obwohl ich schon bald 20 Mal bei den Menschen vor Ort war, teils völlig ohne jeden Dolmetscher, und ich von mir behaupten würde, mich phantastisch mit den Einheimischen zu verstehen, ist es doch eine große Hilfe, einen Dolmetscher an seiner Seite zu wissen, dem man vertraut. Bereket war nicht nur ein hilfreicher Dolmetscher, sondern brachte sich mit seinem Know-how auch gewinnbringend in die Ideen zu „unserem“ Dorf mit ein.

Zuerst ist zu sagen, dass ich mit dem Bau der Wasserleitung (von der Quelle bis hinab zum Dorf) und dem dazugehörigen Wassertank/Zwischenbehälter (im Dorf) sehr zufrieden bin. Bei meiner Ankunft wurden gerade noch die letzten Bauarbeiten erledigt und ich konnte die neue Frischwasser-Zapfstelle als einer der ersten ausprobieren. Am Wasserdruck könnten wir noch etwas arbeiten, aber dieses wirklich saubere Wasser aus den Bergen ist ein Segen für die Menschen, die sich bisher aus Brunnen versorgen mussten, in denen es einfach schneller zu Verunreinigungen kommen kann.

Diese Zapfstelle wird vor allem den Mädchen von Mekerie das Leben erleichtern, da sie nun nicht mehr von Brunnen zu Brunnen wandern müssen, um kilometerweit schwere Wasserkanister nach Hause zu tragen. Die Beschaffung des Wassers ist in Äthiopien Frauensache und allzu oft also auch die Sache der älteren Mädchen der Familien.

Ich habe auch noch eine weitere Bekannte getroffen. Missaue geht es viel besser und sie muss jetzt nur noch halbjährig zu medizinischen Kontrollen nach Bahir dar. Für die Fahrten und Medikamente konnte ich ihr aus dem Sozialfond die nötigen Birr übergeben und sie war sehr dankbar dafür.

Ein großes Thema in Mekerie ist der Bau des Grundschulgebäudes, dessen Antrag nun zur Prüfung auf dem Tisch der Zuständigen Behörde in Eesti vorliegt.

Unsere Exkursion führte uns auf dem Weg nach Zew Mariam auch durch Debre Tabor, wo ich Bamlaku traf. Den Jungen, der noch vor einigen Jahren zu erblinden drohte, schließt nun schon im nächsten Jahr seine Ausbildung als Krankenpfleger mit Schwerpunkt auf Psychiatrie ab. Er sieht gut aus. Ich habe mich gefreut ihn zu treffen und zu sehen, was aus einem Menschen werden kann, dem die Hand gereicht wurde. Wäre Bamlaku damals erblindet, würde er heute nur als Bettler leben. In Äthiopien gibt es für blinde Menschen keinerlei Hilfe oder Hilfsmittel.

Zew Mariam ist ein wunderschön gelegenes Dorf im Hochland. Es ist vergleichbar mit Mekerie und ich habe die Zeit dort sehr genossen. Auch dort wurde eine Schule gebaut, eine Solaranlage und es weißt viele Parallelen zu Mekerie auf.

Es gibt viel zu tun in Äthiopien und immer mehr Einheimische machen sich ans Werk, um ihrem Land zu einer besseren Zukunft zu verhelfen.

Ich empfinde die Äthiopier als sehr besonderen Menschenschlag, sie sind gastfreundlich, hilfsbereit und bereit anzupacken, um eine bessere Zukunft zu schaffen. Sie sind gewohnt in großen Zeiträumen zu denken: bis zur nächsten Regenzeit, bis zur Ernte, aber auch bis zum hohen Alter, wobei kein Staat für sie eine Rente bereithält. Die Familie steht im absoluten Mittelpunkt der Menschen Äthiopiens und eine Reise in dieses wunderschöne Land tut mir deshalb immer wieder gut.

Euer Fredy / Alfred Brendler

Warum engagiere ich mich als Pate?

„… um zu helfen, wo Hilfe am meisten benötigt wird und um sicher zu gehen, dass das Geld auch dort ankommt, wo es benötigt wird.“ (Barbara)

„Ich engagiere mich regelmäßig im sozialen Bereich und begleite HAMBURGER*MIT HERZ e.V. auch privat mit der ein oder anderen Spende. Als mich unser Controller Stefan ansprach, ob wir als Fundsware an einem langfristigen Engagement interessiert sind, war ich sofort bereit, hier die Verantwortung als Unternehmen wahrzunehmen. Ich selbst habe Kinder und bin mir bewusst, dass diese unter deutlich besseren Bedingungen aufwachsen können. Darüber sind sich viele meistens nicht im Klaren – auch nicht darüber, dass bspw. für die Kinder von Namosi grundlegende Dinge des täglichen Lebens eine Besonderheit darstellen – welche für uns selbstverständlich sind. Daher möchten wir als Fundsware GmbH zum einen unseren Teil dazu beitragen, dass sich die Schule von Namosi langfristig entwickeln kann und zum anderen ins Bewusstsein rufen, dass wir nicht alles als selbstverständlich hinnehmen können und dürfen. Mit der Übernahme der Patenschaft für die Studentin Brigid wollen wir einen Beitrag für eine Schulbildung über Grenzen hinweg leisten und freuen uns darauf, die Entwicklung an der Schule begleiten zu dürfen.“ (Torsten)

Von Thorsten Beckmann

Es ist 5.45 Uhr am Samstagmorgen, das Eingangstor zum SC Osterbek ist noch verschlossen. Doch Jugendtrainer Peter Grußendorf (Foto) kommt gerade an, das Tor geht auf und es kann losgehen: Die Vorbereitungen für den 3. HAMBURGER*MIT HERZ-Cup.

Neun Tapeziertische, neun Zelte, Getränke und leckeres Essen wie Pommes, Würstchen, Kuchen oder belegte Brötchen zur Stärkung sowie ein Tombola-Stand werden aufgebaut. Viele Eltern der Kids vom SC Osterbek packen gemeinsam mit an, damit rechtzeitig zum Turnierstart um 9 Uhr alles bereit ist. Martina Michael (Foto), die Turnier- und Jugendleitung des SC Osterbeks, hat alles großartig organisiert und begrüßt die ersten Mannschaften.

Und dann geht es los: Die Kids sind mit großer Freude und vollem Einsatz bei der Sache, rennen über den Rasen, hechten dem Ball hinterher und geben wirklich alles. Dabei werden sie von den Besuchern und Eltern aus voller Kehle angefeuert, die Stimmung ist toll! Auch der Grill glüht und die ersten Würstchen verbreiten einen herrlichen Duft.

Auch beim Tombola-Stand geht die Post ab, immer mehr Lose werden verkauft. Ein großes Dankeschön an die vielen Partner, die großartige Gewinne gespendet haben, um weitere Spenden für den Verein HAMBURGER*MIT HERZ zu generieren. Danke an fairvendo, die Punkt Apotheke, Brosch Textilien und den Malerbetrieb Rolf Beckmann GmbH für Sachspenden und finanzielle Unterstützung.

Auf dem gesamten Gelände des SC Osterbeks herrscht reges Treiben. Am ersten Turniertag wird der SV Lurup Gruppensieger des Jahrgangs 2009, im Jahrgang 2010 gewinnt der VSG Stapelfeld. Am Sonntag, dem zweiten Turniertag, schafft es die Mannschaft von DuWo08 (Gruppensieger im Jahrgang 2007) an die Spitze. Herzlichen Glückwunsch! Das letzte Saison-Heimspiel der Herrenliga endet dann mit 3:3.

Auch die Kinder von Mekerie können sich freuen: Die Einnahmen der Tombola in Höhe von 885,- € gehen direkt an das HAMBURGER*MIT HERZ-Projekt in der äthiopischen Partnerstadt. Ebenso ein Drittel der Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken in Höhe von 331,16 € vom SC Osterbek. Stolze 1.216,16 € kamen so für den guten Zweck zusammen. Wir danken allen Teilnehmern*, Helfern*, Unterstützern*, Schiedsrichtern und dem gesamten Orga-Team des SC Osterbeks von Herzen für diesen tollen 3. HAMBURGER*MIT HERZ-Cup und freuen uns schon auf das nächste Jahr.

Ostern gehört in der christlich-orthodoxen Kirche Äthiopiens zu den wichtigsten Feiertagen. Weil das Osterfest nach dem äthiopischen Kalender errechnet wird, findet es nicht immer parallel zu unserem Fest statt. In diesem Jahr feiern die Äthiopier beispielsweise ab dem 8. April 2018.

Schon vor dem Aschermittwoch wird gefastet: 55 Tage lang von Montag bis Freitag bis 15 Uhr. Die Bestimmungen des Fastens sind streng geregelt. So dürfen zum Beispiel keine tierischen Produkte gegessen werden, mit Ausnahme von Fisch.

Das Prinzip des Fastens gibt es in fast allen Religionen. So viele Fastentage wie in der äthiopisch-orthodoxen Kirche müssen die Gläubigen anderer Gemeinschaften allerdings kaum einhalten. Während in Europa die Fastenzeit an Bedeutung verliert, dürfen in Äthiopien an mehr als 200 Tagen im Jahr keinerlei tierische Produkte konsumiert werden.

Ostern wird dann als eine Art Erlösung zelebriert, denn die Feiertage markieren das Ende der langen Fastenzeit. Der Ostersonntag ist der wichtigste Tag des äthiopischen Osterfestes. Die Menschen versammeln sich in den Kirchen, die mit unzähligen Kerzen geschmückt sind. Dazu wird Weihrauch verteilt. Nach der Messe trifft sich die Familie und es werden, wie zu Weihnachten, kleine Geschenke verteilt. Söhne und Schwiegersöhne schenken ihren Eltern traditionell ein Lamm. Nach Ostern wird dieses Lamm dann geschlachtet und das damit einhergehende Festmahl ausgiebig ausgekostet. Die Kinder gehen von Haus zu Haus und verteilen frisches Gras, das dann auf dem Boden verstreut wird. Sein frischer Geruch steht für das Leben und somit für die Auferstehung.

Text: Joanna Abram

Foto: © Markus Huth

 

 

 

Noch in diesem Jahr wird es wieder soweit sein und Alfred Brendler kann endlich über den Marktplatz in Mekerie spazieren, mit den Kindern der Dorfbewohner fangen spielen und als Gast bei Mary und ihrer Familie leben. Sie hat er sofort ins Herz geschlossen, als er 2009 das erste Mal in Äthiopien war. Damals installierte er im Rahmen der Entwicklungshilfe eine Photovoltaik-Anlage, ein Jahr später reiste er zusammen mit dem HAMBURGER*MIT HERZ-Vorstand Gorden Isler nach Mekerie. Ganze 17 Mal war der 58-jährige Bayer bisher in dem kleinen Dorf in der Amhara-Region, kennt Sitten und Bräuche der Einwohner und genießt immer wieder die Tage am anderen Ende der Welt.

„Natürlich findet dort ein ganz anderes Leben statt. Es gibt kein Leitungswasser, man kann sich nur mit Brunnenwasser waschen, es gibt keinen Strom, keinen Handyempfang. Und man schläft auf einer Matte mit richtig vielen Flöhen, das ist für manche sehr, sehr bitter. Für mich nicht, weil ich offensichtlich flohresistent bin“, erzählt Alfred Brendler und schmunzelt.

Besonders berührt ist der Berufsschullehrer von den Kindern des Dorfes. Zur Begrüßung singen an die 80 von ihnen auf dem Dorfplatz für ihn ein Ständchen. „Mittlerweile kennen sie mich ja und sie lieben es, wenn ich mit ihnen spiele. Das ist für sie das Highlight, wenn ich dann so tue, als würde ich sie fangen: Unser gemeinsames Ritual.“

Jede Woche findet auf dem Dorfplatz von Mekerie ein Wochenmarkt statt, zu dem die Bauern aus der Umgebung mit ihren Waren kommen, mit Schafen, Hühnern oder Getreide, Eiern und speziellen Chilischoten, um sie zu tauschen oder zu verkaufen. „Das ist immer eine riesige Sache“, erklärt Alfred Brendler, „denn sie kennen dort natürlich keine Weißen und sind total überrascht, wenn dann ein großer, weißer Mann über den Markt schlendert.“

Er mag und schätzt die Rituale des Dorfes, die er während seiner zahlreichen Besuche vor Ort kennenlernen durfte. Besonders das Dorf-Komitee beeindruckt ihn. Ähnlich einem Gemeinderat werden hier alle Belange des Dorfes besprochen. Wenn über etwas entschieden werden muss, zum Beispiel eine neue Wasserleitung, werden die zuständigen Mitglieder zusammengetrommelt und es wird so lange diskutiert, bis eine Lösung gefunden ist. „Das ist auch manchmal etwas kompliziert, weil sie sehr lang miteinander diskutieren. Damit keiner sein Gesicht verliert, wird nämlich immer ein Kompromiss gesucht. Das dauert natürlich, aber das Ganze ist sehr demokratisch. Und für uns ist ja wichtig, dass die Leute vor Ort selbst entscheiden und wir ihnen nicht irgendetwas aufdrücken.“

In all den Jahren, die Alfred Brendler nun schon regelmäßig nach Äthiopien reist, um die Menschen vor Ort ganz praktisch zum Beispiel bei der Wasserversorgung oder mit Solarlampen zu unterstützen, durfte er auch einige der religiösen Traditionen der Äthiopier kennenlernen. Die Meisten sind sehr gläubig und halten streng jeden der 52 Feiertage im Jahr ein. Besonders die 40-tägige Fastenzeit wird strikt befolgt. „Ich war ja öfters an Ostern dort und dann wird man richtig ausstaffiert“, erinnert sich Brendler. „Die Hausherrin bereitet weiße Tücher für uns vor, die wie ein Gewand um uns herumgeschlungen werden, und wir gehen alle zusammen in der Osternacht in die Kirche. Dort wird gesungen – von abends um 19 Uhr bis zum Sonnenaufgang. Nach Ostern wird das Lamm Gottes geschlachtet. Es wurde zuvor auf dem Markt gekauft, dann geschlachtet und schließlich mit der Familie und den Gästen gegessen. Das ist dort das große Oster-Ritual.“

In diesem Jahr plant Alfred Brendler wieder eine lange Reise nach Mekerie. Mal sehen, welche Geschichten und Anekdoten er diesmal von dort mitbringen wird.

Wer ist Joanna?

Joanna Abram ist 33 Jahre alt und kommt gebürtig aus Polen. Nach ihrem BWL-Studium hat sie ihren ersten Job in Hamburg angenommen. Seit mittlerweile neun Jahren arbeitet sie als Unternehmensberaterin und kümmert sich um die Effizienzsteigerung in Großkonzernen und bei Mittelständlern. Diese Fähigkeit bringt sie auch bei HAMBURGER*MIT HERZ e.V. ein und sorgt hier für klare Strukturen. Ihre größte Leidenschaft sind Reisen. Ihr heimliches Ziel: einmal alle Länder dieser Welt bereist zu haben.

 

Wie ist Joanna zu HAMBURER*MIT HERZ e.V. gekommen?

Joanna war seit längerer Zeit auf der Suche nach einer Hilfsorganisation, bei der sie selbst mit anpacken konnte. Geprägt durch ihre zahlreichen Reisen entstand der Wunsch, etwas zu bewirken und Menschen dabei zu unterstützen, sich selbst zu helfen. Eine Reihe von Zufällen und ein bisschen Glück haben sie 2014 zu unserem Vorstand Gorden Isler geführt. Schnell war klar, dass HAMBURGER*MIT HERZ e.V. genau das ist, wonach Joanna schon so lange gesucht hatte. Sie ist dem Verein beigetreten, hat die Patenschaft des kleinen Jungen Johannis aus Mekerie übernommen – und ist geblieben.

 

Was sind Joannas Aufgaben im Verein?

Joanna ist seit 2017 Vorsitzende von HAMBURGER*MIT HERZ e.V. in Doppelspitze mit Gorden Isler. In ihrer Vorstandsfunktion verantwortet sie das Entwicklungsprojekt in Mekerie in Äthiopien. Ziel des Projektes ist, dass jedes Kind vor Ort zur Schule gehen kann und dadurch die Chance auf eine bessere Zukunft geboten bekommt. Deshalb ist die Vermittlung von Paten aus Deutschland ein zentraler Kernpunkt von Joannas Arbeit.

 

Warum die kurzfristige Reise nach Äthiopien im August?

Doch die Chance auf Bildung reicht nicht, wenn die Gesundheit nicht mitmacht. In Äthiopien gibt es keine allgemeine, für alle zugängliche Krankenversicherung. Viele Äthiopier können sich dadurch nicht die medizinische Behandlung leisten, die hier in Deutschland für jeden so selbstverständlich ist. Dazu kommen schlechte Hygienebedingungen vor Ort, die wiederum Krankheiten verursachen, die bei uns seit Jahrzeiten nicht mehr auftreten.

Unser Schützling Bamlaku leidet an einer degressiven Augenerkrankung und wird ohne Behandlung irgendwann/bald erblinden. In Äthiopien würde ihm damit das Leben eines Bettlers bevorstehen. Auch Messay, ein Mädchen mit Schilddrüsenüberfunktion, benötigt dringend eine Operation. Beide Kinder haben wir auf ihrem Ausbildungsweg begleitet und möchten sie jetzt auch bei ihrer Genesung unterstützen. Denn manchmal ist eine Ausbildung eben nicht alles.

Da sich der Zustand von Bamlaku deutlich verschlechtert und Messay nach zwei Jahren Medikamenteneinnahme endlich operiert werden darf, hat HAMBURGER*MIT HERZ e.V. entschieden, Bahar Dar in Äthiopien zu reisen, um beiden Kindern die notwendige medizinische Betreuung zu ermöglichen.

Was sind die nächsten Schritte in Mekerie?

Das Projekt befindet sich derzeit in einer Umstrukturierungsphase und soll noch nachhaltiger

wirken. Dabei ist Hilfe zur Selbsthilfe ein zentrales Element. Diese ist nur möglich, wenn wir als Verein die Starthilfe geben und die Menschen vor Ort dann darauf aufbauen können, damit HAMBURGER*MIT HERZ e.V. seine Hilfe bei anderen Bedürftigen fortsetzen kann. Vielleicht möchten Sie sich engagieren und an unserem Workshop im September teilnehmen? (Mehr steht noch nicht)  Dort besprechen wir die Weiterentwicklung des Projektes und unsere Ideen und Vorschläge. Wir freuen uns auf Sie!

 

Aufgezeichnet von Meike Krämer

Peter Bankowski, 62, lebt seit über 30 Jahren in Hamburg. Der gebürtige Niedersachse ist Osteopath mit eigener Praxis in der Hansestadt. Seit drei Jahren ist er Pate des äthiopischen Jungen Armani aus Mekerie. Hier ist seine Geschichte.

„Ein Freund von mir wurde 2014 gefragt, ob er über die nächste Reise des Vereins nach Äthiopien einen Film machen könnte. Ich war bei der Besprechung dabei und habe ganz spontan gesagt, dass ich wahnsinnig gerne mitfahren würde. Mich hat sehr interessiert, was vor Ort gemacht und wie genau geholfen wird. Und so haben wir es gemacht. Das war quasi eine Reise ins Mittelalter, so ursprünglich habe ich mir Äthiopien fast nicht vorgestellt. Die Reise war ein wirkliches Abenteuer und mir ist bewusst geworden, wie schwer es ist, das Richtige zu tun.

Man überweist ja schnell mal Geld für die Afrikahilfe, meistens werden davon Brunnen gebaut. Aber viele Brunnen zu bauen, ist oft nicht das Entscheidende. Manchmal graben sie sich nämlich gegenseitig das Wasser ab. Das Tolle bei HAMBURGER*MIT HERZ ist, dass die Menschen vor Ort in solche Problemlösungen mit einbezogen werden. Sie werden nach ihrer Meinung gefragt und entscheiden mit – und man stülpt ihnen nicht einfach von außen etwas über. Das war für mich ganz entscheidend.

Das Allerwichtigste aber war: Wenn man helfen will, dann muss man bei den Kindern anfangen. Damit, ihnen Bildung zu geben, sodass sie aus sich heraus etwas an ihrer Situation ändern können. Ich glaube, das ist die einzige Chance, die sie haben. Und andererseits habe ich gedacht: Hoffentlich werden nicht zu schnell Bedürfnisse geweckt, die wir aus unserem Leben kennen, wo so viel Geld für dummes Zeug ausgegeben wird. Ein paar Stunden entfernt von Mekerie sind beispielsweise Orte, die Strom haben. Da ist das Leben ganz anders, es läuft zum Beispiel den ganzen Tag der Fernseher – das gibt es in Mekerie nicht.

Mir wurde dadurch klar, dass jeder Akt der Hilfe Dinge mit sich bringt, die man hinterfragen sollte. Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei eins der schwierigsten Themen überhaupt: Was brauchen die Kinder wirklich, um glücklich zu sein? Klar ist, sie sollten nicht hungern! Und sie müssen, wenn sie erwachsen sind, Chancen bekommen, Aussicht auf Arbeit haben.

Dass ich auf dieser Reise Pate eines Kindes werden würde, war nicht geplant. Aber es gab einen Junge, der mich, ich weiß nicht warum, ins Herz geschlossen hat. Er war immer an meiner Seite und versuchte, meine Hand zu nehmen – ganz süß. Er war das schmutzigste Kind von allen, seine Hose hatte die meisten Löcher, seine Nase lief ständig, aber er hatte ein sehr süßes Lächeln. Ich bin dann häufiger mit ihm zu einer Wasserpumpe gelaufen und habe ihm gezeigt, wie man sich wäscht. Ich glaube, das fand er toll.

Dann sind wir irgendwann zum Schneider gegangen. Auch das ist wichtig, dass man nichts aus Deutschland mitbringt, was es auch in Mekerie gibt. Möglichst vor Ort kaufen, damit die Menschen selbst etwas produzieren oder verkaufen können. Ich habe ihm also eine neue Schuluniform gekauft und da standen plötzlich 30 weitere Kinder (lacht). Ich habe dann für alle Kinder, die barfuß liefen, Schuhe gekauft. Die Eltern haben das Geld dafür nicht, aber für jemanden, der aus Deutschland kommt, kostet das fast nichts. Das war keine große Sache, insbesondere verglichen damit, dass andere eine Schule in Mekerie aufgebaut haben und andere großartige Dinge vor Ort geleistet haben.

Aber mir war nach der Reise klar: Es ist ein tolles Gefühl, mit für uns so wenig Geld einem Kind die Schulbildung zu ermöglichen. Aus diesem Gefühl heraus ist dann auch die Patenschaft mit meinem Patenkind Armani entstanden. Seitdem schreiben wir uns etwa ein- bis zweimal im Jahr Briefe und ich unterstütze ihn jeden Monat finanziell. Bei HAMBURGER*MIT HERZ weiß ich durch meine Reise genau, dass alle mit unheimlich großem Engagement dabei sind und die Spenden direkt in Mekerie ankommen.“