Weihnachten in Äthiopien / Christmas in Ethiopia (Englische Übersetzung siehe unten)

Weihnachten ist einer der größten und angesehensten Feiertage der Eritreischen Gemeinschaft, der am 7. Januar, 14 Tage nach dem europäischen Weihnachtsfest, gefeiert wird. Natürlich gibt es eine andere Art und Weise, den Tag zu feiern, als in der europäischen Kultur. Es sind mehr spirituelle Momente, in denen die Menschen fasten und in die Kirche kommen, um zu beten, bevor der eigentliche Weihnachtstag kommt. Während des Tages wird auf ganz besondere Weise gefeiert, die kirchliche Zeremonie ist sehr aufregend und ein Segen. Es geht auch darum, den besonderen Geburtstag von Jesus Christus gemeinsam zu feiern. Am Vorabend des Weihnachtsfestes werden ein Schaf, eine Ziege oder zumindest eine Henne geschlachtet.

Jedes Familienmitglied hat seine eigenen Pflichten, alle helfen zusammen, um die besonderen Speisen und Getränke für das Fest zuzubereiten: Swa brauen (hausgemachtes Bier), Injera backen (ein dünner, aus einem speziellen Mehl gefertigter Teig) und Zgni kochen (ein heißer Fleischeintopf). Grünes Stroh (genannt Setti) liegt auf dem Boden und vielleicht füllt ein beruhigender Weihrauchduft den Raum. Die gesamte Veranstaltung ist sehr aufregend und jedes Familienmitglied trägt irgendwann während des gesamten Prozesses etwas dazu bei.

Nachdem der Gottesdienst beendet ist und alle zu Hause sind, erhalten die Männer ein Glas selbstgebrautes Bier und unterhalten die Gäste, während Mutter und Töchter im Haus herumlaufen, Essen und Kaffee mit Popcorn oder Himbasha, hausgemachtes eritreisches Brot, servieren.

Dann wird die schmackhafte Mahlzeit auf den Tisch gestellt. Das Gebet wird von einem Vater, dem ältesten oder einem älteren Mitglied der Familie gesprochen, und dann kann jeder das leckere Essen genießen.

Sollte es eine Familie geben, die es sich nicht leisten kann, die notwendige Mahlzeit zu kaufen, um den Tag zu feiern, dann ist es ein Segen Gottes, das Essen mit einer solchen Familie zu teilen und ihnen zu helfen.

Alles in allem verbreitet diese besondere Kombination eine festliche Atmosphäre, in der jeder diesen zauberhaften Tag genießt.

 

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Christmas is one of the biggest and respected holidays for Eritrean Community, which is celebrated on 7th of January, 14 days after European Christmas. Obviously it has a different way to celebrate the day from European culture. It’s more spiritual moments, where the people fast and come together to the church to pray before the actual Christmas day comes. During the day it will be celebrated in a very special way, the church ceremony is very exciting and blessing.

It is also about working together to celebrate the special birthday of Jesus Christ. On the eve of Christmas, a sheep, a goat or at least a hen are slaughtered. The whole family member has his own duties to prepare the special food and drinks for the holiday. Brewing Swa, (homemade beer), baking Injera, (a thin, made of a special flour call Taff) and cooking Zgni (a hot meat stew). Green straw (called Setti) is spread on the floor and maybe a soothing incense smoke fills the room. The whole event is very exciting and every family member contributes at some point during the whole process.

After the church service is over and everybody is back to their homes, the men are given a glass of the home brewed beer and entertain guests while the mother and daughters are roaming around the house serving food and Coffee with Popcorn or Himbasha, homemade Eritrean bread is served after eating the meal.

Then the tasty meal is set on the table. Prayer is said by a father, the eldest or a senior member of the family and then everyone can spread his fingers and enjoy eating the delicious Zgni with injera.

Should there be a family which cannot afford to buy the necessary meal in order to celebrate the day, then it is a God’s blessing to share the food with and help such a family.

Nonetheless this whole combination spreads a special smell in the air which creates a festive atmosphere. And enjoy the rest of the day!

 

In den kommenden Tagen reise ich zum zweiten Mal in verschiedene Flüchtlingscamps und Krankenhäuser in Griechenland. Inzwischen kooperieren HAMBURGER*MIT HERZ und DocMobile, die Ärzte vor Ort, seit knapp drei Monaten. Auf meiner ersten Reise ging es darum, vor Ort zu sehen und zu verstehen, was genau in Griechenland vor sich geht. Ich war schon immer überzeugt davon, dass man eine Krise nur dann im Ganzen erfassen kann, wenn man die Distanz zu den Betroffenen verringert, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Deshalb bin ich bereits nach Äthiopien gereist und war auf einem Rettungsschiff auf dem zentralen Mittelmeer.

Nie hätte ich jedoch solche Lebensbedingungen für möglich gehalten, wie ich sie im griechischen Camp Moria vorgefunden habe – auf europäischem Boden! Die Menschen leben total ungeschützt, zum Teil auf dem Boden oder bestenfalls in Zelten. Im Außenbereich des Camps laufen sie an improvisierten Behausungen vorbei, an Müllbergen und Fäkalien. Hier, in all dieser Trostlosigkeit, leben Familien mit Kindern. Die Kleinen passen sich schnell ihrer Umgebung an, spielen auf der Straße zwischen den Müllbergen mit streunenden Hunden. Abends spielen sie am offenen Feuer. Nicht selten tragen sie Brandverletzungen davon, weil sie dem offenen Feuer, einem heißen Topf oder Funkenflug zu nah kommen. Behandelt werden sie dann in diesen und vielen weiteren Fällen von den Ärzten von DocMobile, denn Griechenland ist mit der Versorgung völlig überfordert. Zahlreiche weitere internationale NGOs eilen den Menschen überall im Land zu Hilfe.

Wenn man die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, dann weiß man heute schon gar nicht mehr, wo man damit beginnen soll. Dass aber irgendwo damit begonnen werden muss, ist wohl allen klar. In DocMobile haben wir einen tollen Partner gefunden, der täglich mit internationalen Ärzteteams Hunderte Geflüchtete und zunehmend auch Griechen an insgesamt vier Standorten medizinisch versorgt. Unsere Aufgabe wird es sein, DocMobile in Deutschland noch bekannter zu machen, unser Know-How zum Thema Fundraising einzubringen und die freiwilligen Helfer zu vernetzen. Inzwischen können Sie den Geschäftsführer von DocMobile, Kai Wittstock, regelmäßig in unserer Herzkammer antreffen und sich mit ihm austauschen. Ich kann jeden nur einladen, uns zu besuchen und sich bei uns zu informieren. Es mangelt nicht an Ideen und Orten, lassen Sie es uns gemeinsam anpacken! Kontakt zur Herzkammer gibt es hier:

Adresse: Heiderstraße 1 in 20251 Hamburg/Hoheluft

Tel: 040/325390000.

Das Duo "Kabel Jo" mit Akkordeon und Gitarre. Davor ein Liederbuch mit "La Paloma"
Es darf gern laut werden bei unserem neuesten Projekt! Wir laden ein zum gemeinsamen offenen Singen auf dem Kirchplatz von St. Markus Hoheluft. Eingeladen sind alle, die Lust zum Singen haben – Herkunft und Vorkenntnisse sind völlig egal! Für die musikalische Begleitung (und die Liederbücher) sorgt das Hamburger Duo „Kabel Jo„. Gerüchten zufolge wird es auch stimmungsvolle Beleuchtung und Heißgetränke geben.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Man kann einfach vorbeikommen. 
Mit dem neuen Veranstaltungsformat wollen wir Menschen aus Hamburg – egal ob mit oder ohne Fluchthintergrund – zusammenbringen, um gemeinsam zu  singen.

Email-Adresse für Nachfragen oder bei Interesse an weiteren Terminen: singen@hamburger-mit-herz.de
Unsere Veranstaltungen finden sich auch auf Facebook (hier) und können auch dort gern geteilt und kommentiert werden.

Termine 2017:
6. November
4. Dezember
11. Dezember
18. Dezember

jeweils 18:30 Uhr

Hier kann man Fotos vom ersten Singen im Advent anschauen.

In der Hamburger Stiftungswoche vom 9. bis 13. Oktober wird die HERZKAMMER zum Raum für gute Taten. Täglich kann man von 13 bis 20 Uhr vorbeikommen, sich an der „Wand der guten Taten“ inspirieren lassen, ein Kärtchen mitnehmen und einfach etwas Gutes tun. Gemeinsam mit der Stiftung „Gute Tat“ wollen wir eine Woche lang zeigen, wie einfach Engagement sein kann.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard hat schon mal angefangen, zu stricken:

© Foto Elena Zaucke

Die Tage werden zwar langsam wieder länger, dennoch steht uns der Sinn nach Wärme und Gemütlichkeit. Seit Anfang November treffen wir uns deshalb jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr in der Kultur-„Fabrique“ im Gängeviertel (Valentinskamp 34a, Zugang von der Speckstraße) und häkeln zusammen mit einigen Neu-Hamburgern, die wir schon aus dem Sprachunterricht von HAMBURGER*MIT HERZ kennen. In der kalten und dunklen Jahreszeit wollten wir gern etwas zusammen mit den jungen Leuten machen, die wir sonst nur im Sprachunterricht erleben. Während unserer Handarbeits-Treffen bietet sich nun endlich die Gelegenheit, bei einem Becher Tee ins Gespräch zu kommen. Wir häkeln, schnacken und lachen zusammen und vertreiben auf diese Art ein wenig die winterliche Kälte. Wenn Sie Lust haben, mitzumachen, melden Sie sich einfach bei uns unter fluechtlingshilfe@hamburger-mit-herz.de oder kommen sie spontan vorbei. Wir freuen uns auf Sie!

© Fotos Elena Zaucke

Am 21. Dezember fand bei der Hilfsorganisation Hanseatic Help ein Informationsabend zur Menschenrettung vor der libyschen Küste statt – organisiert von Hamburger mit Herz, dem Projekt LifeBoat und den GRÜNEN Hamburg. U.a. berichteten Seenotretter Susanne Salm-Hain (LifeBoat), Maik Lüdemann und Gorden Isler von HAMBURGER*MIT HERZ e.V. von ihren Erlebnissen auf dem Rettungsboot Minden. Der informativ-emotionale Abend mit vielen Gästen endete mit einem Gedenkmoment an all die Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben ließen.

Vor zwei Wochen erschien der Trailer für die von HAMBURGER*MIT HERZ imitierte Dokumentation MINDEN REPLYING. Das erste Bildmaterial wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten.

Den Hauptfilm wird es dann endlich in den kommenden 3 Wochen zu sehen geben! 

Im November 2016 sind Gorden Isler und Maik Lüdemann mit auf den Seenotrettungskreuzer „Minden“ gestiegen und haben auf dem Mittelmeer Flüchtlinge vor dem Ertrinken gerettet. Im Folgenden finden Sie Links zu persönlichen Videotagebücher und Fotos.