von Anja Hajduk
Immer noch sind zurzeit weltweit über 65 Millionen Menschen auf der Suche nach Schutz für sich und ihre Familien. Hamburg und Deutschland haben vor allem in den letzten zwei Jahren viele neue Geflüchtete aufgenommen. Hamburg ist Heimat geworden für Menschen aus Syrien, Irak, Afghanistan und vielen anderen Konfliktherden dieser Welt.
In meiner politischen Arbeit im Bundestag stand in den vergangenen Jahren häufig das Thema Kosten für die Ausgaben für Geflüchtete auf der Tagesordnung. Übersehen wird dabei der Faktor, dass durch Migration – vor allem Arbeitsmigration – auch Einkommen wieder in die Herkunftsländer zurück fließt. Viele Migrant*innen unterstützen ihre Familien, Verwandte und Bekannte, in dem sie einen Teil ihres Gehaltes nach Hause schicken, dies nennt man Rücküberweisungen. Laut Weltbank machten diese Geldtransfers weltweit im Jahr 2016 fast 380 Milliarden Euro aus. Das ist fast dreimal so viel Geld wie die Summe der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit aller Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), diese betrug 2016 „nur“ 125 Milliarden Euro. In vielen Ländern machen die Rücküberweisungen an die zu Hause gebliebenen Familien und Bekannten einen Großteil des Bruttoinlandsproduktes (BIPs) aus. Gerade für kleine und fragile Länder sind Rücküberweisungen extrem wichtig, in Nepal und im Libanon betragen diese fast 30 Prozent des BIPs.
Arbeitsmigration gab es schon immer und wird es auch immer in unserer globalen Welt weiter geben. Eine selbstbestimmte Migration sollte als Chance für Herkunfts- und Aufnahmestaat anerkannt werden. Sie wirkt positiv, da sie Familien in den Schwellen- und Entwicklungsländern unterstützt. Mit den Geldern wird Armut verringert, die lokale Wirtschaft gefördert und es eröffnen sich Bildungschancen für Kinder. Wenn die Migrant*innen wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, bringen sie neue Fähigkeiten mit und können eine Bereicherung für Wirtschaft und Gesellschaft sein. Arbeitsmigration hat aber auch eine Schattenseite. Sie führt ebenfalls dazu, dass die wenigen gut Ausgebildeten ihre Heimatländer verlassen und es so dort zu einem „braindrain“ kommt. Wenn die gut Ausgebildeten auch die Familienoberhäupter sind, werden Familien oftmals zerrissen, Kinder wachsen bei ihren älteren Verwandten auf, so entstehen in manchen Regionen regelrechte „Waisendörfer“. Rücküberweisungen sind daher nur ein Teil der Lösung zu mehr globaler Gerechtigkeit.
Für mich bleibt die beste Entwicklungspolitik diejenige, die Menschen davor bewahrt, ihre Heimat verlassen zu müssen. Fluchtursachenbekämpfung bedeutet für mich eine Politik umzusetzen, die daran arbeitet, die strukturellen Ursachen der Zerstörung von Lebensgrundlagen langfristig zu beheben. In der globalisierten Welt hilft es dabei wenig, wenn alle mit dem Finger auf die Anderen zeigen. Fluchtursachenbekämpfung heißt deshalb für mich zunächst nach der eigenen Verantwortung zu fragen und hier dafür zu sorgen, dass wir zum Beispiel keine Waffen in Krisengebiete liefern und die europäische Agrar- und Handelspolitik mit Afrika endlich fair gestalten. Mehr dazu auch im AutorInnenpapier: Grün.Global.Gerecht
Ihre Anja Hajduk
Bundestagsabgeordnete und Hamburger Spitzenkandidatin Bündnis 90/Die Grünen
„So einfach kann man seine Zeit spenden“
In einem Hamburger Supermarkt in Sasel hängt ein Acrylkasten – wie in vielen anderen Supermärkten auch. Hier kann jeder, der möchte, seine Leergut-Bons für einen guten Zweck spenden. Nach Absprache mit der Supermarktleitung macht sich Susanne Wockenfuß (66, Rentnerin) seit eineinhalb Jahren einmal im Monat auf den Weg, um diesen Kasten zu leeren und die Bons in Spenden für HAMBURGER*MIT HERZ e.V. zu verwandeln.
Frau Wockenfuß, woher kam die Idee, den Leergutkasten für uns zu leeren?
Eines Tages war die Schatzmeisterin Ihres Vereins, Beate Ngee, bei mir zuhause und wir unterhielten uns unter anderem über HAMBURGER*MIT HERZ. Sie erzählte mir, dass der Verein in diesem Bereich noch Unterstützung braucht und da habe ich gar nicht lang nachgedacht. Kurz zuvor war mein Mann gestorben und ich brauchte Beschäftigung. Außerdem fand ich die Projekte des Vereins schon immer sehr unterstützenswert und ich freute mich sofort auf meine neue Aufgabe.
Wie verwandeln Sie die Bons in eine Spende für HAMBURGER*MIT HERZ?
Da muss ich ordentlich angeln, denn der Leergutkasten ist ziemlich weit oben angebracht. „Lieber Gott“, denke ich jedes Mal, „warum hast du mir die fehlenden 5 cm Körpergröße nicht gegeben?“ (lacht). Ich bin klein und versuche, auf Zehenspitzen an den Kasten zu kommen. An der Kasse werden die Bons dann eingescannt. Tja, und dann bekomme ich die Ausbeute. Letzten Monat waren es 180,54€, das war Rekord bis jetzt. Ich erhalte das Geld in bar und überweise den Betrag dann gleich an HAMBURGER*MIT HERZ.
Was sagen Ihr Umfeld und Ihre Familie denn dazu?
Sie finden das gut. Ich freue mich, dass ich das tun kann. So tut man wenigstens etwas.
Dann bleiben Sie uns trotz der fehlenden 5 cm erhalten?
Ich sehe das total sportlich und wenn ich ehrlich bin, wünschte ich, es gäbe noch mehr Kästen in meiner Nähe. Wenn ich mal in einem Supermarkt bin, in dem kein solcher Kasten hängt, frage ich schon auch mal nach. Sowas braucht doch jeder Supermarkt!
© Fotos Elena Zaucke
Am 21. Dezember fand bei der Hilfsorganisation Hanseatic Help ein Informationsabend zur Menschenrettung vor der libyschen Küste statt – organisiert von Hamburger mit Herz, dem Projekt LifeBoat und den GRÜNEN Hamburg. U.a. berichteten Seenotretter Susanne Salm-Hain (LifeBoat), Maik Lüdemann und Gorden Isler von HAMBURGER*MIT HERZ e.V. von ihren Erlebnissen auf dem Rettungsboot Minden. Der informativ-emotionale Abend mit vielen Gästen endete mit einem Gedenkmoment an all die Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben ließen.
Am 28.Oktober 2016 haben sich die 15 und 16jährigen Larissa, Mieke, Vincent und Leon auf den Weg nach Malta gemacht. Die vier Hamburger Schüler*innen des Heinrich-Heine-Gymnasiums haben dort die Menschen von LifeBoat getroffen, die seit Monaten ehrenamtlich Flüchtenden vor der libyschen Küste mit einem Rettungs-Schiff zu Hilfe eilen. Mehr als 1000 Menschen hat die Crew des Hamburger Schiffes „Minden“ bereits das Leben gerettet. LifeBoat ist die Initiative einer Handvoll erfahrener See- und Rettungsleute und engagierter Privatpersonen um Projektleiterin xy aus Norderstedt, die nicht länger tatenlos zusehen wollten, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken: „Als Europäer handeln wir, während nachhaltige politische Lösungen bisher nicht in Sicht sind. Als See- und Rettungsleute tun wir schlicht unsere Pflicht nach den Regeln der zivilen Seefahrt.“
Im Rahmen dieser Mission startete die Kooperation zwischen HAMBURGER*MIT HERZ und der Organisation LifeBoat. Wir machen das Anliegen von #MindenRescue zu unserem Anliegen und bitten Sie, sich uns anzuschließen! Zusammen mit den Hamburger Schüler*innen möchten wir nicht nur informieren, sondern zum Spenden für das LifeBoat-Projekt aufrufen. Spenden, die das LifeBoat- Projekt mit dem Rettungs-Schiff „Minden“ dringend braucht, um das Leben von flüchtenden Kindern und Familien auf hoher See zu retten. Neben der Rettung von Menschen aus akuter Seenot hat LifeBoat zudem mit der Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtenden sowie von Familien mit Kindern in den Auffanglagern an Land begonnen.
Die Jugendlichen des Heinrich-Heine-Gymnasiums haben an Bord und im Hafen von Malta einen ehrlichen, altersgemäßen aber unverfälschten Eindruck der heutigen Lebensrealität vieler Flüchtender erhalten. Die Schüler*Innen machten zudem eine kurze Fahrt auf der „Minden“, um ein möglichst reales Gefühl dafür zu bekommen, wie die Crew Leben rettet – selbstverständlich war das kein Rettungseinsatz.
Außerdem haben sich zwei HAMBURGER*MIT HERZ, Maik Lüdemann und Gorden Isler, selbst für eine Rettungsmission als Besatzungsmitglieder beworben: “Wir finden die Arbeit von Organisationen wie LifeBoat sehr wichtig. Schließlich werden die Familien auf den Booten selbst dann aufs offene Meer gesandt, wenn keine Rettungsschiffe vor Ort sind. Deshalb möchten auch wir auf die untragbare Situation im Mittelmeer aufmerksam machen und Teil der Lösung dieses Problems werden.“
Die Finanzberater der Firma „Fairvendo“ feiern im Oktober diesen Jahres ihr zehnjähriges Firmenjubiläum. Neben dem Gründer und Vorsitzenden von Hamburger mit Herz e.V. Gorden Isler sind auch die sieben anderen BeraterInnen unserem Verein freundschaftlich verbunden. Wie stark verbunden beweisen Sie gemeinsam mit Ihren Kunden:
Für den Neubau einer Schule in Mekerie in Äthiopien sollen 20.000 EUR gefundraist werden. Wie das funktionieren kann?
Fairvendo hat folgenden Plan: Die Idee ist 200 Spender zu finden, die jeweils einen Ziegelstein für 100€ „kaufen“. Die Steine sind echte Ziegel (siehe Foto) und werden mit einem individuellen Zertifikat persönlich vorbeigebracht.
Wie wir finden eine tolle Aktion, die zum nachmachen empfohlen wird!
Zum Geburtstag, Jahrestag, Hochzeitstag, Firmenjubiläum gibt’s Geschenke und viele gute Wünsche. Manch ein Hamburger* Mensch / Unternehmer* hat eigentlich alles, was man braucht.
Wir machen Ihnen ein Angebot… Bei unseren Geburtstagsaktionen bringen wir Sie groß raus: Mit einem kurzen Video erzählen Sie ihre Geschichte und warum Sie Spenden sammeln- Sie können sich eines unserer Projekte aussuchen..
Über unsere über 4000 Facebook- Unterstützer und ihr eigenes Netzwerk kommt oft mehr zusammen, als man denkt…
vergangene Aktionen waren z.B von diesen Hamburger*n mit Herz:
Aktuell läuft übrigens die Firmen-Jubiläums-Aktion des Unternehmens FAIRWENDO zum Bau einer Schule in Mekerie
Wenn Sie sich beteiligen wollen- wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an unser Spendenteam um Benjamin Holm
Gedächtnissstütze: die kleine Queenita war gerade einmal vier Jahre alt als ein schwerer Herzfehler ihr Leben bedrohte. Die Kosten für die lebensrettende OP waren bereits gedeckt als Daniela Rodriguez Bonelli (die Queeni als Tourist im Urlaub kennen lernte) ein Hilfegesuch an uns richtete. Denn die Kleine musste noch sicher mit Flugzeug und Bus ins Krankenhaus in Jakarta reisen und natürlich sollte auch ihre Mutter mit.
Ganz schnell waren die 2.200€ zusammen, dank euch!
Heute ist Queenis Geburtstag wir wünschen ihr von Herzen alles Liebe und allzeit gute Gesundheit.
Nach der Vorstandswahl Ende Januar trat in dieser Woche der neue Vorstand zusammen. Gemeinsam mit den Mitgliedern soll in einem Workshop zur Vereinsentwicklung stattfinden. Zusammen wollen wir unsere In- und Auslandsaktivitäten intensivieren, noch mehr mit anderen Vereinen oder Organisationen zusammenarbeiten und mit Vertretern der Politik sprechen. Alle sind hoch motiviert und blicken optimistisch in die Zukunft.
Im Vorstand sind nun Joanna Abram, Dr. Getie Gelaye, Beate Ngee und Gorden Isler. Mit im Bild auch unser Freund Benjamin Holm.