Helferporträt Elke Wrage: „Ich möchte den Menschen helfen, hier Fuß zu fassen“

Elke Wrage ist 67 und unterstützt „Hamburger mit Herz“ seit über einem Jahr beim Deutschunterricht und als Mentorin für geflüchtete Eritreer. Mit ihrem großen Herzen und ihrem unermüdlichen Tatendrang ist die gelernte Bankkauffrau eine enorme Bereicherung für unseren Verein. Wir sagen: „Danke für Deinen Einsatz, liebe Elke!“

Warum wolltest Du gerne helfen?

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass geflüchtete Menschen bestimmt nicht freiwillig und aus finanziellen Gründen, sondern aus höchster Not ihre Heimat verlassen und unter unheimlichen Strapazen. Das macht keiner freiwillig! Ich stelle mir immer vor, ich wäre in dieser Situation und da würde ich mich auch freuen, wenn mir Menschen helfen würden. Wenn ich mir vorstelle, ich komme in ein Land, dessen Sprache ich überhaupt nicht kenne, die Menschen an sich nicht kenne und keiner kommt mir entgegen, da würde ich mir unwahrscheinlich verloren vorkommen.

Welches war das erste Projekt, das Du unterstützt hast?

Das war der Sprachunterricht, ich bin jeden Donnerstagvormittag da. Es ist mir ein großes Bedürfnis, diesen Menschen in irgendeiner Form zu helfen. Ich bin nicht besonders wohlhabend, deshalb bringe ich eben meinen persönlichen Einsatz. Ich habe meine Sprache ja auch mal gelernt und deshalb weiß ich, dass es eine sehr schwierige Sprache ist. Jetzt gebe mir alle Mühe, sie den jungen Menschen näher zu bringen.

Wenn Sie Mentor werden wollen dann schreiben sie uns an Mentoring@Hamburger-mit-Herz.de

Als Muttersprachlerin kennt man ja nicht unbedingt die Regeln der deutschen Grammatik. Wie ist das bei Dir?

Ich hatte in meiner beruflichen Laufbahn eigentlich immer mit Korrespondenzen zu tun gehabt. Grammatik und Rechtschreibung sind mir also nie fremd gewesen. Ich hatte früher einen Deutschlehrer, den habe ich heute noch im Ohr, wenn jemand etwas Falsches sagt (lacht). Ich hatte da also eine recht gute Ausbildung. Wenn ich unterrichte und kann eine Frage nicht beantworten, dann sage ich das und schaue nochmal nach.

Mentorin bist Du ja auch noch. Was machst du zusammen mit Deinen Mentees?

Ich treffe mich beispielsweise mit ein paar Geflüchteten und unterhalte mich mit ihnen. Sie möchten gern sehr viel sprechen, denn durch die Unterhaltung lernen sie die Sprache am besten. Wir treffen uns, gehen spazieren und ich zeige ihnen Hamburg. Mit einigen Teilnehmern waren wir im Wildpark Schwarze Berge und hatten da unheimlich viel Spaß. Über die Zeit hat sich da so eine Verbundenheit aufgebaut. Ich bekomme zum Beispiel immer mal wieder What’sApp, in denen ich gefragt werde, wie es mir geht. Oder sie haben Fragen zu ihrem Integrationskurs. Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich jederzeit melden können. Wir haben es hier ja hauptsächlich mit Eritreern zu tun und das sind von Natur aus sehr schüchterne und zurückhaltende Menschen und auch sehr dankbare, aber sie würden eigentlich nie vorpreschen, wenn sie Fragen haben. Man muss ihnen das erst beibringen, dass sie sich selbst melden müssen, weil man ja nicht ahnen kann, ob sie einen gerade brauchen.

Um wen kümmerst Du Dich gerade besonders?

Da ist eine junge Frau aus Eritrea mit einem kleinen Sohn, die mittlerweile eine eigene Wohnung in Wilhelmsburg haben. Ihr Mann arbeitet irgendwo in Nordfriesland und kommt gelegentlich zum Wochenende nach Hamburg. Die junge Frau kommt immer zu uns zum Deutschunterricht und wir gehen gelegentlich zusammen spazieren, waren im Sommer zum Beispiel im Planten un Blomen und in der Stadt unterwegs. Und dabei machen wir Deutschunterricht. Ich erkläre ihr alles, was wir so sehen, und sie fragt ganz viel. Und es ist so schön, wenn man so ein kleines Würmchen großwerden sieht.

Was bedeuten Dir das Mentoring und der Sprachunterricht?

Ich fühle mich da einfach sehr wohl und hoffe, ich kann ein bisschen helfen. Es ist für mich ein sehr befriedigendes Gefühl und bringt mir großen Spaß. Wir Deutschen sagen immer, wir sind human und wir kümmern uns um alles. Doch wenn es mal ein bisschen mehr wird, kommen gleich die ersten Bestrebungen, umzukippen und alles anders zu machen. Das ist etwas, womit ich ganz schlecht umgehen kann. Denn wenn man ehrlich ist, musste von uns bisher keiner in irgendeiner Form eine Kürzung hinnehmen, keiner von uns musste bisher auf irgendetwas verzichten, nur weil in Deutschland jetzt Flüchtlinge leben. Das sind alles so Sprechblasen, die zum Anheizen ins Volk geworfen werden, das finde ich ganz schrecklich. Wenn ich manchmal die Betroffenheit dieser Menschen aus Eritrea in ihren Gesichtern sehe. In Momenten, in denen sie sich unbeobachtet fühlen, wenn sich dann ihr Blick verliert… In solchen Momenten weiß man, dass man nicht gern dort sein möchte, wo sie jetzt sind. Das ist schon heftig. Wenn ich es dann schaffe, dass sie lachen, dann gibt mir das sehr viel. Diese Menschen haben genug negative Erfahrungen gemacht, da möchte ich ihnen helfen, hier Fuß zu fassen. Und das haben wir ja auch vielfach schon geschafft. Einige machen Praktika oder beginnen jetzt eine Ausbildung.

Mehr Informationen zum Thema Mentoring finden sie hier ->

Moin zusammen,

nun sind wir wieder einige Tage zurück in Hamburg und der Alltag holt einen langsam wieder ein. In einigen Momenten fühlt sich vieles noch sinnentleert an, doch dann kommen wieder die Aufgaben und Verpflichtungen. Ich muss sagen, dass auch die erlebten Bilder zum teil verblassen. Erlebnisse lassen sich zeitlich nicht mehr konkret einordnen und was bleibt ist das Gefühl, sofort wieder auf die Minden steigen zu wollen und Menschenleben zu retten.

Auf der Reise habe ich neben den Dreharbeiten und Fotos auch ein Video-Tagebuch geführt und möchte euch dieses heute vorstellen.

Los geht es mit Folge 1, den Vorbereitungen im Hafen inklusive Rundgang auf dem Schiff. Viel Spaß!

Nun soll es auch raus aufs Meer gehen. In Folge 2 seht ihr Aufnahmen, die direkt in den Situationen entstanden sind. Es ist, wie ich schon im Video sage, sehr schwer neben den Dreharbeiten und dem Chaos um einen herum ein derartiges Tagebuch zu führen. Ich denke ich kann dennoch einen Eindruck vermitteln, welche Herausforderungen auch für die Crew bestehen und wie unvorhersehbar jede Mission ist.

Das waren meine zwei Videotagebücher. Ich hoffe ihr konntet einen guten Eindruck gewinnen. Hinterlasst gerne einen Kommentar unter den Videos und schreibt mir eine Nachricht, wenn es Unklarheiten gibt.
Die Dokumentation wird es erst in den kommenden Monaten zu sehen geben. Im folgenden könnt ihr schon den Trailer sehen!

Weitere Infos dazu gibt es dann auf dieser Webseite und auf dem Facebook Kanal von HAMBURGER*MIT HERZ!

Danke und liebe Grüße

Maik

Weitere VLOGs gibt es auf meinem YouTube Kanal: My Work and Travel, sowie auf meiner Facebook Seite!

Foto: Günter Kloppert

Das Helferportrait: Katrin John

Die ehrenamtliche Helferin Katrin John (25) war in diesem Frühjahr ein Teil unserer Delegation nach Mekerie. Lernen Sie die Hamburgerin mit Herz besser kennen:

Wie kamst du zu unserem Verein?

„Im Oktober 2015 habe ich nach einem ehrenamtlichen Projekt gesucht, in das ich mich einbringen kann. Über Nina, unsere Projektleiterin, kam ich zum ersten Planungstreffen für den Deutschunterricht. Ab dann war es ein Selbstläufer.“

…und schon wenige Monate später bist du mit nach Mekerie gefahren? 

„Als sich die Chance geboten hat, mit nach Äthiopien zu kommen, habe ich nicht gezögert. Ich war ultra neugierig auf das Partnerdorf Mekerie. Entwicklungshilfe hat mich generell schon immer interessiert und da konnte ich mit meiner Abenteuerlust nur ja sagen, um mal mit eigenen Augen zu sehen, wo, was, wie und welche Hilfe genau benötigt und eingesetzt wird.“

Was war dein erster Eindruck von Mekerie?

„Der Bus hat mitten auf dem Marktplatz gehalten. Dort war der Viehmarkt gerade in vollem Gange und Menschenmassen drängten sich durch die Rinder, Schafe, Mulis, Ziegen und Hühner auf den Bus zu. Ich war total überwältigt und dachte nur: Wow, das ist Afrika! So viele Menschen! Und alle schauen uns an…“

Was hat dich vor Ort beschäftigt?

„Naja, es ist schon ein Kulturschock, wenn man sieht, unter welchen Bedingungen die Kinder in die Schule gehen. Die Gebäude sind sehr dunkel, weil es Lehmbauten sind. Manchmal gibt es nur die Tür und ein Fenster, durch die Licht in das Klassenzimmer gelangt. Und auf dem Rückweg von der Schule schleppen die Grundschüler Wasserkanister mit 20 Litern auf dem Rücken den Berg hoch nach Hause.“

Was hat dir besonders gut gefallen? 

„Vieles. Mein Highlight war der letzte Abend in Mekerie. Wir saßen zusammen mit einem Teil des Komitees, einigen jungen Männern und ein paar Kindern, die in den benachbarten Hütten wohnten. Es war ein richtig schöner, geselliger Abend und ich habe dort viele amharische Wörter und kurze Sätze gelernt. Es war total gemütlich, lautes Geschnatter und interessante Wortwechsel überall. Und immer wenn ich etwas komisch nachplapperte, folgte lautes Lachen von den Einheimischen um mich herum.“

Hat es dir eines der Kinder besonders angetan?

„Ein kleines, etwa vierjähriges Mädchen war besonders niedlich. Sie hat mich schon am ersten Tag begrüßt und blieb in der Nähe unserer Hütte. Ab dem zweiten Tag war sie immer bei mir, wenn ich in Mekerie unterwegs war und hat meine Hand genommen. Wegen ihrer kurzen und meiner langen Beine verlangsamte sich zwar so mein Tempo, aber in Äthiopien ist man eh entspannter.“

…was bleibt?

„Es gibt noch eine ganze Menge zu tun in Mekerie, daher lasst uns dranbleiben.

Wenn es heißen würde, dass heute Abend der nächste Flieger geht und ob ich wieder mitkommen möchte, packe ich sofort meinen Rucksack!“

Am 23.11 um 19 Uhr starten unsere ehrenamtlichen Hamburger*mit Herz mit vielen Gästen die erste Infoveranstaltung zu unserem Mentor*innen-Programm:

Es erwartet Euch ein unterhaltsamer Abend mit Hintergrund-Informationen zu unserer Arbeit. Wie wird man Mentor*in und warum machte das alles eine Menge Spaß? Alle sind herzlich eingeladen! Mehr Informationen zu unserer Arbeit gibt es auf dieser Seite.

Am 23.11.2016 ab 19 Uhr:
Valentinskamp 34A (Zugang über die Speckstraße), 20355 Hansestadt Hamburg

Wir freuen uns auf Euch!

Ein Videogruss aus den Unterrichtsräumen bei St.Markus zur Veranstaltung:

Nach langer Zeit und viel ehrenamtlicher Arbeit haben wir unsere Website in Angriff genommen und neu gestalten lassen. Noch übersichtlicher soll sie über unsere Vereinsaktivitäten informieren und beim „gutes Tun“ helfen.

Hier finden Sie Ansprechpartner von Projekten genau so wie zugehörige Spendenformulare.
Wir freuen uns über ihr Feedback und danken allen die zu der neuen Plattform beigetragen haben- insbesondere dem fantastischen Jan Stiewe von webigami.de –  auch einem echten Hamburger*mit Herz!
Unser Dank gilt natürlich auch der fantastischen Anja Werner für die viele Arbeit an der bisherigen Website

Benjamin Holm für den Vorstand

Unsere Mitglieder

Die Mitgliederversammlung von Hamburger mit Herz e.V. hat mit einer Satzungsänderung auch einen Vorstand neu gewählt. Neben Gorden Isler, der als Vorsitzender bestätigt wurde ist Joanna Abram als Vorsitzende gewählt worden. Unterstützt werden die beiden von Beate Ngee (stellvertretende Vorsitzende für Finanzen) sowie Maik Lüdemann und Malte Conrade (beide stellvertretende Vorsitzende.

Der Verein bestätigte unter anderem das Leitbild und die geplanten Aktivitäten bis Ende 2016

Die Finanzberater der Firma „Fairvendo“ feiern im Oktober diesen Jahres ihr zehnjähriges Firmenjubiläum. Neben dem Gründer und Vorsitzenden von Hamburger mit Herz e.V. Gorden Isler sind auch die sieben anderen BeraterInnen unserem Verein freundschaftlich verbunden. Wie stark verbunden beweisen Sie gemeinsam mit Ihren Kunden:
Für den Neubau einer Schule in Mekerie in Äthiopien sollen 20.000 EUR gefundraist werden. Wie das funktionieren kann?

Fairvendo hat folgenden Plan: Die Idee ist 200 Spender zu finden, die jeweils einen Ziegelstein für 100€ „kaufen“. Die Steine sind echte Ziegel (siehe Foto) und werden mit einem individuellen Zertifikat persönlich vorbeigebracht.

Wie wir finden eine tolle Aktion, die zum nachmachen empfohlen wird!

 

zur Aktion gehts hier

Zum Geburtstag, Jahrestag, Hochzeitstag, Firmenjubiläum gibt’s Geschenke und viele gute Wünsche. Manch ein Hamburger* Mensch / Unternehmer* hat eigentlich alles, was man braucht.

Wir machen Ihnen ein Angebot… Bei unseren Geburtstagsaktionen bringen wir Sie groß raus: Mit einem kurzen Video erzählen Sie ihre Geschichte und warum Sie Spenden sammeln- Sie können sich eines unserer Projekte aussuchen..

Über unsere über 4000 Facebook- Unterstützer und ihr eigenes Netzwerk kommt oft mehr zusammen, als man denkt…

vergangene Aktionen waren z.B von diesen Hamburger*n mit Herz:

Katrin John 

Maik Lüdemann

Gorden Isler

Aktuell läuft übrigens die Firmen-Jubiläums-Aktion des Unternehmens FAIRWENDO zum Bau einer Schule in Mekerie

Wenn Sie sich beteiligen wollen- wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an unser Spendenteam um Benjamin Holm

Nach der Vorstandswahl Ende Januar trat in dieser Woche  der neue Vorstand zusammen.  Gemeinsam mit den Mitgliedern soll in einem Workshop zur Vereinsentwicklung stattfinden. Zusammen wollen wir unsere In- und Auslandsaktivitäten intensivieren, noch mehr mit anderen Vereinen oder Organisationen zusammenarbeiten und mit Vertretern der Politik sprechen. Alle sind hoch motiviert und blicken optimistisch in die Zukunft.
Im Vorstand sind nun Joanna Abram, Dr. Getie Gelaye, Beate Ngee und Gorden Isler. Mit im Bild auch unser Freund Benjamin Holm.