Gordens V-LOG: Unsere Reise mit dem LifeBoat Minden

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Gorden auf der Minden

In den vergangenen 7 Tagen war ich zusammen mit Maik an Bord der Minden. Wir waren 2 von 8 Besatzungsmitgliedern, die sich am 01.11.2016 auf den Weg zur libyschen Küste machten, um an der 8. Rettungsmission des LifeBoat’s Minden teilzunehmen. Vor der Küste von Tripolis und Sabratah ging es um Leben und Tod. Auf unserer Mission sicherten wir das Überleben von mehr als 900 Menschen. Wir lernten die Crew der Minden kennen und wurden ein Teil davon. Darum geht es beim LifeBoat Project. Teil von etwas zu werden. Sich in die Reihe jener Menschen einzureihen, die heute etwas tun wollen, die helfen wollen während die Europäische Union versagt. „Auf See war es wir im Krieg sagt Gorden“. Es gab Kriegsschiffe der Sofia Mission, Schiffe der italienischen und libyschen Küstenwache, spanische Aufklärungsflugzeuge, Gummi- und Holzboote voller Menschen in Seenot und die Rettungseinheiten von Jugend rettet e.V., MOAS, Ärzte ohne Grenzen und unser LifeBoat Minden.
Wir waren oft zuerst vor Ort. Es ging um Minuten. Jedes spätere Eintreffen hätte Menschenleben gekostet. Es gab Männer zu Wasser, die um ihr Leben schrieen. Es gab Mütter, die uns weinend ihre Kinder anvertrauten. Es gab auch Flüchtlinge, die es nicht geschafft haben und es gab Kinder, die vor Erschöpfung in unseren Armen einschliefen. Wir wurden von der Leitstelle in Rom im Stich gelassen und haben damit die Spur eines Gummibootes verloren. Wäre nur ein Europäer auf genau diesem Gummiboot gewesen, hätte man in Rom alle Hebel in Bewegung gesetzt. Doch man überlies uns allein ein Suchgebiet von 1400 Quadratkilometer! Wir sahen Szenen und Bilder, die hierzulande nicht gezeigt werden, weil sie scheinbar nicht von öffentlichen Interesse sind. Wir zeigen euch in Kürze alles. Denn wir haben es auch gesehen. Das LifeBoat Project muss seine Arbeit fortsetzen, sonst wird das Sterben im Mittelmeer weitergehen.

 

Tag 1 – Auf dem Weg ins Suchgebiet vor der libyschen Küste

Vom Weg in Suchgebiet, den ersten Eindrücken, Erwartungen und der Nachtwache.

 

Tag 2 & 3 – Von der Ankunft vor Libyen bis zum ersten Einsatz.

Von der Ankunft im Suchgebiet, dem ersten Einsatz und Begegnungen auf dem Mittelmeer.

 

Tag 4 – Der längste Tag.

Von 520 geretteten Menschen, Grenzen der Belastbarkeit und Bildern wie im Krieg.

 

Tag 5 – Zwei Nadeln im Heuhaufen.

Von der Suche zweier Gummiboote, von Erfolg, Misserfolg und dem Versagen des MRCC.