Eine Projektreise nach Äthiopien und orthodoxe Weihnachten in Mekerie
Von Joanna Abram
Auf Projektreise nach Mekerie wurde ich Anfang Januar von Benjamin Holm, dem Referent des Vorstandes von HAMBURGER*MIT HERZ e.V., und Jörn Bruhn, einem Paten des Projekts, begleitet. Es versprach eine besondere Reise zu werden, da wir die äthiopischen, orthodoxen Weihnachten vor Ort verbringen sollten.
In der nächst größeren Stadt Bahir Dar, die als Startpunkt der Reisen nach Mekerie dient, konnten wir den kommerziellen, weihnachtlichen Einfluss sehen: Es wurden überall Kunststoffweihnachtsbäume und Weihnachtsdekoration zum Verkauf angeboten.
In Mekerie dagegen haben wir allerdings einen fast normalen Alltag erlebt und keine weihnachtliche Stimmung. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass an Weihnachten lediglich ein mehrstündiger Gottesdienst früh am Morgen stattfindet. Solche Gottesdienste sind für die Äthiopier jedoch nicht wirklich ungewöhnlich. Am Weihnachtstag selbst haben wir die festliche Stimmung fast nur an der Anzahl der geschlachteten Tiere gesehen. Ich habe in Mekerie zum ersten Mal Fleisch zum Essen bekommen. Aber ansonsten war es für mich ein Tag wie jeder andere.
Vor Weihnachten hatten wir über Facebook eine Spendenaktion gestartet. Wir wollten den Kindern in Mekerie zu Weihnachten neue Schulkleidung schenken. Dies ist auch gelungen – herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Unterstützer. Die neue Kleidung macht die Kinder stolz, dass sie zur Schule gehen dürfen. Es gibt jetzt keine ärmeren und reicheren Kinder mehr. Alle Kinder sind gleich. Was für ein toller Erfolg der Spendenaktion.
Vor Ort haben wir auch dieses Mal die aktuelle Situation und die Veränderungen in Mekerie aber auch die möglichen Projekte mit dem Komitee, wie den Bau eines Wassertanks, besprochen. Es gibt nämlich bereits eine Wasserleitung nach Mekerie, welche in einem Wassertank endet. Dort können die Menschen aus einem Stadtteil sauberes Wasser aus den naheliegenden Bergen holen. Der aktuelle Wassertank reicht jedoch nicht für die große Anzahl an Bewohnern dieses Stadtteils aus. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Wassertankbau zu unterstützen, da wir der Meinung sind: Sauberes Wasser, Hygiene, Essen und medizinische Versorgung müssen sichergestellt werden! – Erst wenn diese Grundbedürfnisse erfüllt sind, können wir uns weiter dem Thema Bildung widmen.
Kurz vor dem Rückflug haben wir noch zwei sehr interessante Termine in Addis Abeba wahrgenommen: mit Herrn Bock in der Deutschen Botschaft und mit Frau Cisse, Leiterin der Sozialangelegenheiten aus der Afrikanischen Union. Beide Termine dienten dem Austausch über unsere Projekte in Kenia und Äthiopien und dem Abgleich der aktuellen Ziele der Entwicklungshilfe.
Ich möchte mich herzlich für Ihre Unterstützung bedanken und hoffe, dass wir noch viele Projekte zusammen umsetzen und viele Kinderaugen zum Leuchten bringen werden.